Wenn es um den Formenbau und Prozessintegration, insbesondere im Bereich der Medizintechnik geht, lautet das Motto bei ZAHORANSKY seit geraumer Zeit: „We automate molds“. Doch was verbirgt sich konkret hinter diesem Slogan und was bedeutet er für unsere Kunden? Timo Steinebrunner, Head of Global Sales Automation & Molds bei ZAHORANSKY, beantwortet die fünf wichtigsten Fragen.
Warum rückt ZAHORANSKY mit „We automate molds“ den Fokus verstärkt auf das Thema Automatisierung im Spritzguss?
Der Druck auf unsere Kunden, die Effizienz in der Produktion zu steigern und die Kosten zu senken ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Auch deshalb wollen wir die Produktionsprozesse unserer Kunden ganzheitlich verstehen und eine darauf abgestimmte Lösung bieten. Dies kann je nach Anwendungsfall ein Spritzgießwerkzeug, eine Robotik- und Automationslösung oder eine Kombination daraus sein – ganz nach dem Motto „We automate molds“.
Zudem müssen durch die immer strengeren regulatorischen Anforderungen und den wachsende Fachkräftemangel die Produktionsprozesse ebenfalls verstärkt rationalisiert werden. Smarte Werkzeugkonzepte, Robotik und Automation helfen dabei, Qualitätsprobleme zu minimieren, die Produktionsabläufe flexibler zu steuern und die Betriebskosten unter Kontrolle zu halten. Basis hierfür ist eine sehr hohe Maschinenverfügbarkeit und daraus resultierend, eine hohe Prozessfähigkeit. Dies wird bereits in der Konzeptions- und Konstruktionsphase fokussiert und umgesetzt.
Aus Unternehmenssicht geht es nicht zuletzt um Widerstandsfähigkeit, Agilität und Differenzierung von den Marktbegleitern. Es gibt zwar einige Werkzeugbauer, die den hohen Präzisionsstandards entsprechen, doch unsere übergreifende Expertise, vom Werkzeug über die Maschine bis hin zur Maschinensteuerung und Prozessoptimierung ist einzigartig. ZAHORANSKY versteht sich hierbei als umfassender Systempartner – unsere Kunden bekommen alles, was sie für die Automatisierung ihrer Produktionslinie brauchen, aus einer Hand und haben einen zentralen Ansprechpartner.
Woher kommt diese umfassende Automatisierungskompetenz?
Wie bei vielen Herstellern war auch bei ZAHORANSKY der Maschinenbau und der Formenbau früher voneinander getrennt. Seit mittlerweile über 15 Jahren legen wir jedoch Wert auf eine verstärkte Integration der einzelnen Bereiche. Wir denken, entwickeln und realisieren Formenbau und Automation unter einem Dach, mit Fachkompetenz aus der rentablen industriellen Kunststoffverarbeitung. Wichtige Meilensteine waren hierbei etwa die Entwicklung der Z.BLAST (Hochleistungsspritzgusswerkzeug für werkzeugnahe Montage), der Z.ORBIT (Hochleistungsspritzgusswerkzeug für Hybridbauteile) oder der PRIMA Z Syringe (Produktionslinie mit 16-fach-Werkzeug zur Herstellung von Staked-Needle-Syringes).
Wie wirkt sich der „We automate molds“-Gedanke auf das Produkt- und Dienstleistungsportfolio aus?
Für eine möglichst umfassende und effektive Automatisierung gilt es, Lösungen für die gesamte Produktionslinie zu entwickeln. ZAHORANSKY bietet deshalb verschiedene Module für die Upstream-, Downstream- sowie Inline-Automation, wie beispielsweise die Z.MISTRAL Montagezelle oder das Z.LODOS-Palettier-System. Die Simulation der Anlagen mithilfe eines digitalen Zwillings ermöglicht uns zudem eine hochgradig effiziente Planung und Konfiguration. Besonders hervorzuheben ist hierbei auch unsere Kooperation mit dem KI-Startup plus10. Dessen Anwendungen DARWIN, mit der sich Ursachen für Performance-Verluste identifizieren lassen, und SHANNON, eine intelligente Shopfloor-Assistenz, sind bereits bei den ersten Kunden von ZAHORANSKY im Einsatz. Auf diese Weise bieten wir aus einer Hand Lösungen zur Herstellung komplexer Kunststoff-, Hybrid- und Glasersatzprodukte sowie Spritzgießwerkzeuge – einschließlich der vor- und nachgelagerten Automation, Qualitätskontrolle sowie der Integration von Spritzgießmaschinen und Anlagenkomponenten.
Wie macht sich das konkret bei den Kunden bemerkbar?
Für unsere Kunden bedeutet „We automate molds“ vor allem: Risikominimierung, Planbarkeit, Zeitersparnis und Kosteneinsparungen. Denn durch unsere umfassend automatisierten Lösungen aus einer Hand entstehen weniger Schnittstellen, an denen Probleme auftreten können. Der Kunde hat zudem bereits beim Design-Review den kompletten Prozess als digitalen Zwilling vorliegen und kann diesen gemeinsam mit ZAHORANSKY nutzen. Während der realen Debugging-Phase werden dann nur noch einzelne Module integriert, das Zusammenspiel getestet und alles gesamtheitlich in Betrieb genommen. Das bedeutet eine echte Entlastung für unseren Kunden. Zudem reduziert sich die allgemeine Komplexität der Produktionslinie und die systemübergreifende, intuitive Mensch-Maschine-Kommunikation sorgt für einfachere und sichere Prozesse. Letztendlich lässt sich mit diesem Konzept also der gesamte Prozess, bis hin zur Belieferung des Marktes, einfacher, besser und transparenter planen.
Und welche Vorteile ergeben sich daraus für die Produktion?
Neben der gesteigerten Effizienz und Prozesssicherheit steigt auch die Nachhaltigkeit in der Produktion, da beispielsweise keine Zwischenverpackungen mehr benötigt werden. Außerdem gewinnen Unternehmen aufgrund der kompakten Bauweise der Anlagen Platz auf dem Shopfloor. Weitere Vorzüge sind besser planbare Produkteinführungszeiten, eine optimierte Gesamtanlageneffektivität, reduzierte Stückkosten sowie ein effizienter Personal- und Ressourceneinsatz.